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CVJM Baden Aktuell

Inspirierend für die Praxis

Vergangene Woche sind 7.000 Menschen in Leitungspositionen in Gemeinden, Vereinen und Initiativen zusammengekommen, um sich von Hoffnung anstecken und ermutigen zu lassen, Veränderung anzugehen – darunter viele CVJMer aus ganz Deutschland. So beschreibt Antonia Spieß den Kongress als „einen inspirierenden Ort, der nicht nur Inspiration für das geistliche Leben, sondern auch praktische Ansätze für die Praxis bot.“ Dabei ist Veränderung meist leichter gesagt als getan und lässt oft auch die Kritiker in unseren Reihen sehr laut werden. Dazu ein Gedanke, den sich Philipp Gerber dazu von Willow mitgenommen hat: „Wenn wir uns dauernd mit den 10 Bedenkenträgern beschäftigen, verlieren wir die 10.000 Menschen aus dem Blick, die noch nicht dazu gehören. 10 versus 10.000 ist die Frage, wenn es um Veränderung geht.“

 

 

Als CVJM Baden waren wir gemeinsam mit dem CVJM Deutschland und den Gastfreunden mit einem Stand präsent, der deutlich machte, in welcher Vielfalt CVJM in Deutschland Hoffnungsorte kreiert und eröffnet. Als CVJM Baden stellten wir den Arbeitsbereich YChurch in den Fokus, als unsere Form von Gemeinde und Beispiel, mit „Gestaltungsmut“ Veränderung anzugehen. Der Claim „CVJM kann Kirche“ hat dabei in gutem Maße herausgefordert, dass sich durch ihn einige interessierte und lebendige Gespräche eröffnet haben. Natürlich irritiert er viele erstmal. Beispielsweise durfte ich mit einem CVJMer aus Zürich darüber diskutieren, dass sie als CVJM jetzt jahreslang dafür gekämpft haben, dass sie nicht Kirche sind. Im weiteren Gespräch darüber wurde deutlich, dass es bei ihnen vor Ort darum ging, dass der CVJM nicht der Kirchengemeinde gehört, sondern als e. V. eigenständig ist und handeln kann. Man ist mit einer gemeinsamen Mission vor Ort unterwegs ganz im Sinne „in der Kirche und mit der Kirche aber nicht unter der Kirche.“ Es ist also immer auch die Frage, was wir eigentlich unter Kirche verstehen. Es geht dabei nicht darum, über institutionelle Kirche zu sprechen, sondern über die Gemeinschaft, die durch den Glauben entsteht und gestaltet wird – eine geistliche Heimat, die eine Form von Kirche ist.

Auch in anderen Gesprächen wie beispielsweise dem CVJM Lauf wurde deutlich, dass für einige vor Ort dieser Claim schon Realität ist und gelebt wird. In Lauf gestaltet viele Menschen aus dem CVJM gemeinsam mit Menschen der Kirchengemeinde sonntäglichen Gottesdienste, weil die Pfarrstelle vakant ist. Man ist dankbar, dass man die Freiheit hat, die Kirche dadurch mit Leben zu füllen und freut sich über das vielfältige Engagement und Gemeinschaft, die dadurch entstehen.

 

 

Diese und viele weitere Gespräche durften wir am Stand in den Pausen zwischen den Vorträgen, aber auch beim gemeinsamen CVJM-Treffen am Freitagabend führen. Während einem Gespräch wurde ich einmal gefragt, wer hier gerade von wem lernt. Mein Gesprächspartner und ich antworteten beide direkt und wie aus einem Ton, dass wir selbstverständlich voneinander lernen. Das beschreibt für mich alle Begegnungen bei Willow sehr gut! In Göran Schmidts Worten ausgedrückt: „Willow ist für mich ein wirkliches Fest der Begegnung, Ermutigung und Hoffnung. Aus diesen Tagen ziehe ich Motivation für viele Jahre. Hier bleibt die Hoffnung lebendig, dass die Ortsgemeinde mit Jesus Christus im Mittelpunkt die Hoffnung der Welt ist.“ Auch Markus Laber schließt sich diesem Eindruck von Willow an: „Das Lagerfeuer brennt noch! Seit Jahrzehnten sind die Willow-Creek-Kongresse der Ort, an dem sich Christen aus den unterschiedlichsten Denominationen versammeln – vom Landeskirchler bis zum Hardcore-Pfingstler, von Jung bis Alt. Die Atmosphäre war geprägt von Offenheit, Toleranz und einer tiefen Verbundenheit im Glauben. Die Vielfalt bereicherte die Diskussionen und zeigte, wie bereichernd unterschiedliche Perspektiven sein können. In einer Zeit, in der die Gesellschaft und auch die Kirche immer weiter auseinanderdriften, sind solche Lagerfeuer wichtiger denn je. Und wir vom CVJM sind mittendrin! Der CVJM kann Kirche! Und er kann Menschen vernetzen. Der gemeinsame Stand wurde zu einem Symbol der Einheit in der Vielfalt, einem lebendigen Lagerfeuer, an dem sich alle wärmen konnten. Der CVJM spielte dabei eine zentrale Rolle, indem er Brücken baute und den Dialog zwischen den verschiedenen Gruppen förderte.“

 

Helen Härer